ZUKUNFT

Intelligentes Depot: AutoStore

WÖHR Autoparksysteme GmbH

AutoStore

  • Autorin: Caroline Klein
  • Fotos: Klaus Mellenthin, WÖHR Autoparksysteme GmbH

Im digitalen Zeitalter werden Hochregallager zur Aufbewahrung von Kleinteilen immer mehr von automatisierten Lagersystemen abgelöst. Der Einsatz neuer Lagerverwaltungssoftware rüstet heute Logistikprozesse digital auf. Dank der Optimierung der Materialflüsse im Lager- und Kommissionierbereich werden die Transport- und Handlingkosten minimiert. Auch die Firma WÖHR Autoparksysteme GmbH hat 2018 ein neues Lagersystem eingeführt – den AutoStore.

Als Hersteller von innovativen Parkraumlösungen hat WÖHR ein umfangreiches Produktportfolio: Es werden Parksysteme nach kundenspezifischen Anpassungen vertrieben und Aufträge im Projektgeschäft generiert. Dementsprechend groß ist die Artikelvielfalt in der Kommissionierung und Montage. Da die Warenanzahl stetig wächst und Auftragsspitzen für deren Zusammenstellung innerhalb weniger Arbeitstage keine Seltenheit sind, setzt die Firma für die optimale Ausnutzung ihrer Lagerflächen seit 2018 den sogenannten AutoStore ein, welcher mithilfe eines modular aufgebauten Behältersystems regalfreies, platzsparendes und flexibles Lagern von Kleinteilen ermöglicht. Der Raumnutzungsgrad der Lagerhalle von WÖHR konnte dadurch um das 8-Fache gesteigert werden. Die Lagerbedienung erfolgt über Roboter, die auf das individuelle Lagergut zugreifen und es an dem gewünschten Kommissionierarbeitsplatz bereitstellen. Kleinteile sind Fertigteile, die max. 580 mm lang und 380 mm breit sowie max. 30 kg schwer sein dürfen. Sie können ohne weitere Bearbeitung direkt auf der Baustelle zum Einsatz kommen.

Eine optimale Taktzeit ermöglicht eine schnelle „Ware-zum-Mann“-Übergabe, bei der der Kommissionierer den benötigten Artikel direkt vom System übernimmt.

Das Grundgerüst des AutoStore stellt eine Aluminiumkonstruktion dar, die auf einem modularen Raster aus rechteckigen Zellen beruht. Höhe und Form des Rasters sind je nach Lagersituation individuell wählbar. Darin sind Behälter – als Basistransporteinheit der Lagerware – in Slots ohne Zwischenräume übereinandergestapelt (max. Länge: 15 Slots / max. Höhe: 21 Slots). Auf dem Raster-Modul befinden sich Fahrschienen für batteriebetriebene Roboter, die autark und energieeffizient arbeiten. Sie werden über eine Routing-Software kabellos gesteuert und koordiniert. Die Kommunikation zwischen Robotern und Steuerungssystem geschieht über WLAN. Die Roboter nehmen über eine Hubeinrichtung die Artikel aus den Behältern auf und entladen sie an den gewünschten Bereitstellungsplätzen.

Der Leiter der Fabrikplanung Heiko Schrader (links im Bild) und Werksleiter Jörg Stahlkopf haben den AutoStore bei WÖHR initiiert.

Bei WÖHR wird die Ware geclustert, sie wird mit kommissionierspezifischen Kennzeichen versehen und nach Artikeleigenschaften gelagert. Die Fertigteile zur Errichtung von Parkanlagen werden entweder direkt an die Baustelle verschickt oder in der Montageabteilung in Kombination mit anderen Teilen verarbeitet. Eine optimale Taktzeit – kombiniert mit flexibel anpassbaren Kommissionier-Arbeitsplätzen – ermöglicht eine schnelle „Ware-zum-Mann“-Übergabe, bei der der Kommissionierer an einem Auslagerport den benötigten Artikel vom System übernimmt. Somit entfallen lange Laufwege. Die Einbauzeit des automatisierten Lagersystems ist projektabhängig. Entscheidend sind Systemgröße, bauliche Gegebenheiten und Infrastruktur (Server, Software, Brandschutz, etc.). Der reine Systemaufbau dauert in der Regel wenige Tage. Das System ist je nach Lagerfläche individuell anpassbar und erweiterbar. Falls der Bedarf bei WÖHR steigt, könnten in weiteren Hallen zusätzliche AutoStore-Systeme aufgebaut und über Förderungstechnik miteinander verbunden werden.

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